Weder zu weit weg noch zu kalt sollte es für einen Kurzurlaub sein. Schliesslich fiel die Entscheidung, ein paar Tage spaniens Hauptstadt zu erkunden. Die kurze Anreise und das erwartete trockene Wetter waren gute Argumente um den Flug zu buchen.
Am Airport in Madrid rief ich ein Taxi, Rollstuhltaxis mit Rampe gehören dort zur regulären Taxiflotte und stehen ohne Aufpreis zur Verfügung. Für mich war das die erste Fahrt überhaupt wo ich mitsamt Zuggerät und Rolli ins Auto geschoben wurde und nicht auf den Beifahrersitz transferieren musste.
Unser Hostel lag mitten in der Altstadt, laut Buchungsplattform und Email Verkehr Barrierefrei. Die erste Stufe in den Innenhof war zwar noch machbar, aber dann bauten sich mehrere Treppen vor mir auf. Ein Mitarbeiter des Hostels brachte uns dann zu einer alternativen Unterkunft, auch dort eine Stufe zur Lobby, aber das enge Zimmer war mit Lift erreichbar. Allerdings konnten wir nur eine Nacht bleiben, dann wurden wir in ein Appartement verlegt. In den sehr alten Lift passte ich rein, hatte aber nur eine Handbreit Platz links und rechts, und die Zehen berührten fast die Lifttür. Also jeweils gut zielen, sonst hätte ich mich festgeklemmt. Die Wohnung selbst war gross genug, hatte aber nur ein Fenster auf den Innenhof und Dusche/WC waren natürlich recht klein bemessen, aber für mich durchaus nutzbar.
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt waren bestens Fussläufig erreichbar und dank meines Zuggerätes problemlos zu bewältigen. Museen, Paläste und öffentliche Einrichtungen sind in der Regel top Rolligerecht und mit sauberen Toiletten ausgestattet.
Dass kaum jemand Englisch sprach überrumpelte uns dann doch ein wenig und hätten wir so nicht erwartet. Dank Übersetzungsapp, die uns jeweils vor die Augen gehalten wurde, überwanden wir aber trotzdem die entstandenen Kommunikationslücken.
Sehr zur Freude meiner Ehefrau entdeckten wir ein philippinisches Fastfood Restaurant. Natürlich liessen wir uns ein Essen im Jollibee nicht entgehen, unsere Reste vertilgte der ungarische Obdachlose der es sich am Tisch gegenüber bequem gemacht hatte. Für die Einheimischen schien die ansehnliche Anzahl an Bettlern - einer bediente sogar die Warteschlange vor dem Iberia Check In am Flughafen – zum Alltag zu gehören. Mein Fazit zu Madrid, die Stadt ist durchaus einen Besuch wert, vor allem Kulturinteressierte und Nachtschwärmer kommen dort voll auf ihre Kosten.
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